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Hiiumaa - Eine Insel ohne Zeit

  • von Elin Thea Kipry
  • 16 Juli, 2019

Estische Gastfreundschaft, Leuchttürme und Free Campsites

13.07.19

Wir fahren Richtung Triigi, dem kleinen Ort wo die Fähre von Saaremaa nach Hiiumaa übersetzt. Als wir am Hafen ankommen steht in einer der Fahrreihen ein Wohmobil, sonst ist nichts los. Wir parken dahinter und laufen rüber zum Infobrett. Abfahrt immer 11:00, 14:00, 17:00 und 20:00 Uhr. Es ist 17:05 Uhr, wir schauen uns um und sehen die Fähre noch in Sichtweite sich entfernen. Kurz wünschen wir uns, wir hätten vorher mal auf den Plan geschaut, aber ganz auf unser Glück vertauend haben wir dies nicht getan und nun stehen wir hier an einem kleinen Hafen und haben drei Stunden Zeit. In Deutschland, im Alltag hätte ich mich schwarz geärgert bzw wäre mir sowas nicht passiert, jeder Tag war geplant und Abfahrzeiten ganz genau mit einkalkuliert. Jetzt scheint die Sonne, der Hafen verfügt über ein vernünftiges und unverschlüsseltes WLAN, wir haben auf Saaremaa alles gesehen, was wir sehen wollten und auf Hiiumaa erwartet uns niemand. Es gibt keinen Grund sich zu ärgern, wir haben die Zeit und wir können sie ebenso gut hier genießen.

Drei Stunden später fahren wir auf die kleine Fähre. Die Sonne steht schon sehr niedrig und lässt mit ihrem warmen Licht das Meer glitzern. Wir stehen vorne auf dem Sonnendeck, eine handvoll weitere Passagiere bleiben unter Deck. Die Küste von Saaremaa verschwindet langsam im Schatten und gegenüber ist schon der schmale Landstreifen der Insel Hiiumaa zu erkennen. Nach allem was wir heute gesehen haben, haben uns die drei Stunden Wartezeit wieder ausgeglichen, wir sind ganz unaufgeregt. An Deck im Wind und von der Sonne geblendet ist alles gut. Wir wissen noch nicht wo wir schlafen werden, soweit haben wir nicht geplant. Sechsig Minuten später liegt der kleine Hafen von Söru vor uns. Die Fähre schlengelt sich an einen kleinen roten Hausboot vorbei, von dem aus die Urlauber zu winken. Neben dem Hafenbecken tummeln sich ein duzend Kinder am Wasser, eines hat wohl ein Fisch gefangen, er zappelt in der Mitte des gebildeten Kreises. Ein anderes Kind wickend kaum übersehbar, offensichtlich ist die Großmutter mit der Fähre nach Hause gekommen. Diese goldene Stunde – eingeleutet vom abendlichen Sonnenlicht taucht alles in diese gewissen Kinderbuchromantik. Noch ganz umhüllt vom Licht und der Romantik fahren wir heiter von der Fähre runter und nach rechts, ganz grob wollten wir an der Westküste Richtung Norden. Nach circa 5km macht uns eine Wendeschleife ein Strich durch die Rechnung und wir fahren zurück zum Hafen und dann doch über die Hauptstraße Richtung Norden.

Hier in Estland ist RMK die Abkürzung für die Nationalparks bzw die Organisation, die diese pflegt und vermarktet. Es gibt einige kostenfreie Stellplätze in den Regionen mit Feuerstelle, Plumsklo und Unterstand. So einen steuern wir mit Erics Googleapp an. Ab von der Hauptsstraße über den typischen Schotterweg gelanden wir also gegen 21:30 Uhr auf ein Grundstück. Es stehen ein VW-Bus mit offenen Türen, ein Motorrad und ein Porsche vor einem im Schwedenhausstil erbauten roten Häuschen. Wir kommen grad zum stehen, da begrüßt uns ein aufgeregter Mann mit roten Wangen und grauem T-Shirt. In gebrochenem englisch versucht er uns zu sagen, dass er und seine Freunde dieses Haus für das Wochenende gemietet haben. Als wir dann andeuten, dass wir auf einen Ort zum übernachten gehofft hatten, war er aber sofort damit einverstanden, dass wir uns einfach in hinteren Bereich des Geländes hinstellen. Nur das Haus hätten sie gemietet verdeutlicht es uns erneut und als ich nochmal sage, dass wir im Van schlafen und keine Unterkunft brauchen entspannt er sich und sagt es gäbe eine Sauna hinter dem Haus, die wir nutzten können. Es ist war 22:00 Uhr und wir wollten eigentlich nur noch kochen, essen und schlafen, also will ich ablehnen. Der Herr winkt sofort ab, als käme die Option, dass wir nicht in die Sauna gehen für ihn überhaupt nicht in Frage. Er zeigt uns also das kleine Häuschen und schnappt sich direkt 3 Holzstücke und feuert den Ofen nochmal an. Wir parken also im hinteren Teil der Grundstückes und gehen dann in die Sauna. Das nenn ich mal estische Gastfreundschaft! Wir können dort ebenfalls die Dusche und Toilette benutzen und das alles umsonst, mitten im Wald. Hiiumaa kann nur eine schöne Insel sein.

14.07.19

Vielleicht liegt es an der Sauna am Abend oder an der Waldluft, auf jeden Fall schlafen wir beide fast bis 12:00 Uhr. Wir bekommen grad noch mit wie die Urlauber dabei sind die Autos zu beladen und dann dann abfahren. Nun ist es hier wirklich etwas verlassen. Wir machen uns also direkt auf den Weg zum ersten Leuchtturm. Die Insel ist ncit so groß, man fährt von Ost nach West bzw. Süd nach Nord maximal 60km. Dort auf dem Besucherparkplatz frühstücken wir dann erstmal und besteigen danach den Leuchtturm. Es geht weiter zum zweiten Leuchtturm. Für jeden Turm Eintritt zu zahlen ist und etwas zu blöd, also laufen wir am westlichen Ende der Insel lieber etwas am Strand entlang. Wir sammeln Lochsteine. Mir wird klar, wie gut wir es haben. Uhrzeit und Wochentag ist für uns nicht mehr relevant. Die Sonne scheint und unser einziger Gedanke gilt den Steinen. Wir haben keine Termine, keiner wartet auf uns. Wir entscheiden später wo wir schlafen werden. Natürlich ist das während dieser Reise nicht immer so, aber für den Moment leben wir einfach nur im Moment.

Wir fahren zum dritten Leuchtturm, von diesem haben wir eine tolle Aussicht, obwohl mir etwas unwohl auf der Plattform oben ist, da diese nur auf einem Gitter besteht... Zum Abend hin suchen wir dann wieder einen RMK-Platz. Die ersten beiden sagen uns irgendwie nicht so zu, sie sind sehr schattig. Also beschließen wir zum dritten und letzten zu fahren. Der Weg dort hin ist kaum Autogeeignet, aber Eric zieht das kanllhart durch. Der Platz an der Spitze einer kleinen Landzunge ist sonnig und wirklich nett gemacht. Die kleine Hütte und die Grillstelle wird allerdings von einer estischen Familie als Familienurlaubsdomizil genutzt. Wir machen es uns etwas weiter am Wasser gemütlich und treffen den ebenfalls deutschen Radfahrer Simon. Gemeinsam grillen wir und quatschen noch recht lang. Als dann die Mücken langsam etwas nervig wurden sind wir nur noch ins Bett gegangen.

15.07.19

Nach einem kurzen Frühstück geht es den abendteuerlichen Weg zurück in die Zivilisation. Wir halten kurz in der kleinen Stadt Kärdla um einkaufen und zur Touristeninfo zu gehen. Danach fahren wir zur Wollfabrik und schauen uns an, wie dort aus der Schafswolle Kleidungsstücke werden. Da Sonntag ist wäre heute die Fähre zum Festland 50% teuerer, also bleiben wir noch eine Nacht auf der Insel. Wir finden einen kleinen, sehr gepflegten, aber komplett leeren Campingplatz. Zufällig kommt aber ein Angestellter vorbei und zeigt uns wo wir stehen können, zwischen Apfelbäumen. Wir nutzten die Zeit um mal wieder zu duschen und abzuwaschen. Meine Laune wird etwas getrübt als der Hausmeister dieses Platzes mit einer Babykatze ankommt und fragt ob wir diese mitnehmen wollen, weil sie wohl ausgesetzt wurde. Sie ist so zuckersüß und sofort wollte ich sie mitnehmen, aber Eric appelierte an meine Vernunft, natürlich können wir keine Katze mit auf Reisen nehmen. Zum Glück kamen dann noch andere Camper, die die kleine Katze etwas bespaßten... Ich hoffe sie findet ein Zuhause... Wir verbringen den Abend mit Logbuch schreiben und Youtube-Komedievideos zu sehen. Morgen geht es wieder aufs Festland!

von Elin Thea Kipry 31 Aug., 2019

13.08.-29.08.2019

Unsere Workaway-Erfahrung in den Lyngenalps

Wir nehmen die Autofähre von Olderdalen nach Lyngseidet. Es nieselt und ist grau, dennoch genießen wir die Fahrt durch den Fjord und die Berge um uns herum. Vor uns liegen die Lyngen Alps. Wir haben uns am frühen Abend mit Mathieu, unserem Gastgeber verabredet und erfahren, dass Ingunn, unsere zweite Gastgeberin wahrscheinlich mit der selben 17:00 Uhr Fähre von der Arbeit nach Hause kommt. Als wir im kleinen Hafen von Lyngseidet anlegen spricht sie uns an, eine ganz zierliche, super freundliche und herzliche Frau. Sie hat noch ein paar Sachen zu erledigen und beschreibt uns kurz den Weg. Das große gelbe Holzhaus "Solhov" seie nicht zu verfehlen und Mathieu wartet auf uns in der Küche. Wir sind gespannt. Unser Plan ist es hier für eine oder zwei Wochen für Unterkunft und Geld zu arbeiten. Ich kenne dieses Konzept aus Neuseeland und mochte dort die Atmosphäre immer sehr gerne, außerdem lernt man so viel einfacher neue Menschen kennen und wir können für eine gewisse Zeit an einem ort etwas zur Ruhe kommen.

von Elin Thea Kipry 14 Aug., 2019

10.08.19

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Norden. Hier auf der E6 sind wirklich viele Rentiere unterwegs. Aber nicht nur die erfordern unsere Aufmerksamkeit, für meinen Geschmackist die Straße ganz schön eng und kurvig, manchmal viel zu nah am Fjord. Eric ist aber antülich schmerzfrei und wir sausen Kurze für Kurve und durch mehrere Tunnel. Dann kommt der 7 km lange Nordkapp Tunnel, der bis zu 200m nach unten und unter dem Meer hindurch führt. Andere fänden das vielleicht toll, mir macht das Angst, aber Augen zu und durch.

Auf der Insel angekommen klart der Himmel auf und die Sonne kommt hervor – was für ein Glück! In der größen Stadt dort Honningsvag wagen wir uns zum ersten Mal in einen relativ großen norwegeischen Supermarkt, obwohl es der günstigste sein soll, ist Norwegen wirklich teuer. Wir kaufen 3-4 Dinge und zahlen einfach mal 15€/150Kronen. Danach führt uns die Straße quer über die Insel, es geht rauf und runter, die Landschaft ist relativ trostlos, in den Tälern ab und zu ein See oder eine kleine Ansammlung von Häusern. Immer mal wieder die Aussicht auf die zerklüftete Küste. Blauer Himmel und Wind, wirklich starker Wind. Gegen 14:00 Uhr kommen wir am Nordkapp an, dem touristisch ausgebauten Nordkapp. Es gibt noch eine Landzunge, die noch weiter in den Norden reicht, diese ist jedoch nur über einen relativ weiten Wanderweg zu erreichen. Am touristen Nordkapp muss man mit dem Auto pro Person Eintritt zahlen, Wanderer sind kostenfrei. Also schmeist mich Eric ein paar Kilometer vorher an der Straße aus dem Van und laufe den Rest. Wir haben so ein glück mit dem Wetter, ich kann es gar nicht glauben. Wir finden einen Parkplatz zwischen gefühlt hunderten von anderen Wohnmobilen. Ersteinmal erdunden wir die Umgebung. Steilküste, unendlich weite Sicht, Wellen unter uns. Wirklich spektakulär ist es nicht. Wir machen Fotos mit den berühmten Globus. Wir sind nicht die einzigen aber total überfüllt ist es zum Glück auch nicht. In den Nordkapphallen, gibt es ein Cafe, ein Souvenirladen und eine Ausstellung und ein Kurzfilm im Untergeschoss. Wir kaufen ein paar Postkarten und Essen dann erstmal was im Van. Es gibt Cracker mit Schinken-Käse aus der Tube – ein Muss wenn man in Norwegen ist. Draußen peitscht der Wind um usn herum, es ist wirklich kalt, das heißt alle Jacken, Schal und Mütze. Am frühen Abend schauen wir uns noch den Kurzfilm zum Nordkapp an und warten bis die Sonne untergeht. Zum Sonnenuntergang wird es nochmal richtig voll auf der Plattform draußen und es ist wirklich schön anzusehen. Der (fast) nördlichste Punkt Europas! So weit haben wir es mit unserem fast 30-Jahre-altem Van hinauf geschafft. Es ist ein tolles Gefühl, wie ein ersten kleines erreichtes Ziel, obwohl wir uns ja keine spezielle Route vorgenommen haben. Wir wärmen uns in der Panoramabar mit einer überteuerten Nordkapp-Waffel und einer heißen Schokolade noch etwas auf, bevor wir es uns dann im unter 10Grad kalten Auto gemütlich machen so gut es geht.

von Elin Thea Kipry 10 Aug., 2019

09.09.19

Nachts ist es inzwischen richtig kalt, obwohl es Anfang August ist ist von Sommer hier im Norden nichts mehr zu spüren. Wir genießen noch eine warme Dusche auf den Campingplatz und starten dann ganz motiviert unsere heuteige Strecke. Es geht Richtung Nordkapp über die uns empfohlende Strecke im Norden von Finnmark. Wir wurden zwar gewarnt, trotzdem tut uns das erste Mal tanken für 1,60€/Liter in der Seele etwas weh. Die darauf folgende Strecke macht dies jedoch das zu 100% wieder gut. Erst kreuzen wir einen wilden Fluss, dann kommen wir zu den ersten Fjorden. Die Straßenverhältnisse sind so wechselhaft wie die Landschaft. Es geht rauf und runter, immer wieder haben wir (vorallem ich, Eric konzentriert sich auf die Straße) die tollsten Aussichten. Dann kommt der erste Anstieg und ganz brav trägt und Karlchen den Berg hinauf bis über die Baumgrenze. Hier oben ist es wieder ganz flach, etwas hügelig. Hier und da ein See, in weiter Ferne etwas Schnee. Rentiere tummeln sich in Grüppen auf den dünnbegrünten Wiesen. Und dann geht es wieder runter, kurze Zeit später sind wir schon wieder am Fjord. Ifjord, Friarfjord, Adamsfjord – jeder anders, jeder wild und schön. Wir machen halt um die Sicht auf eine Bucht zu genießen. Angelockt vom rauschenden Wasser entdecken wir unter einer Brücke einen tollen Wasserfall. Das glasklare Wasser, die absurd geformten Felsen rumherum und die Aussicht auf den Fjord macht diesen Ort an der Straße zu etwas ganz besonderem. Es regnet und fast schon gesättigt von diesen ganzen Aussichten machen wir uns auf den Weg Richtung Lakselv – kann es denn noch besser werden heute?

von Elin Thea Kipry 09 Aug., 2019

08.08.19

Unser Plan für den heutigen Tag ist übersichtlich: Kurze Wanderung von Parkplatz zu einem Aussichtspunkt auf den Fjord, 10km weiterfahren nach Vestre Jakobselv auf einen Campingplatz, Duschen und Wäsche waschen. Es ist ein kurzer Walk auf einen riesigen aufgeschichtete Felsen und die Aussicht auf die Umgebung ist toll, der Himmel leider immer noch bedeckt.

von Elin Thea Kipry 08 Aug., 2019

07.08.19

Als wir aufwachen ist es immer noch grau. Wir schlafen also noch etwas weiter, entscheiden und aber nach einem gemütlichen Frühstück dann doch noch weiter Richtung Norwegen zu fahren, außerdem brauchen wir wirklich langsam eine Dusche (nach 5 Nächten ohne Dusche). Bis zur Grenze ist es nicht mehr weit und wir nutzten die letzte Möglichkeit um nochmal den Tank vollzumachen (teuer ist es hier oben trotzdem) und ein paar halbwegs günstige Notfallkekse zu kaufen. Wir überqueren die Grenze im Nordosten von Finnland kurz vor Kirkenes, es ist unsprektakulärer als gedacht, wir werden nicht kontrolliert. Unser erster Stop ist direkt nach 10km der Neiden Wasserfall. Unser erster wirklich spektakulärer Wasserfall, relativ flach aber die Steimformationen sind wirklich schön.

von Elin Thea Kipry 07 Aug., 2019

04.08.19

Das Wetter ist schon wieder grau. Liegt das am hohen Norden? Unser nächstes Ziel ist der Inari See und die Umgebung. Die Strecke ist nicht schwer, es geht einfach die E75 weiter. Wir kreuzen die Ivalo und erreichen den Inarisee. Immer wieder ermöglicht uns die Straße einen Blick auf den zerklüfteten wilden See. An den Ufern türmen sich Steine und kleine Bäume drängeln sich dazwischen. Wir halten an um Fotos zu machen.

von Elin Thea Kipry 05 Aug., 2019

02.08.19

Von Rovaniemi aus nehmen wir extra eine Nebenstraße, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen Rentiere zu sehen.Und wir haben Glück! Erst aus der Ferne sehen wir einige auf einer Wiese und sind total beeindruckt. Kurz danach sehe ich noch eins im Wald. Auf halber Strecke in die Stadt Sodankylä haben wir einen Campingplatz rausgesucht um mal wieder zu duschen. Es ist ein sehr kleiner Platz an einem See und mit einer Huskyfarm. Gegen Abend ist es herrlich windstill und die Bäume um den See herum spiegeln sich im orangenen Abendsonnenlicht auf der Wasseroberfläche. Obwohl der Platz direkt an der Straße liegt ist es wirklich ein wunderschöner Pfleck in Lappland. Es regnet und ist echt erfrischend kalt hier im Norden. Nach einer warmen Dusche im Saunahaus und Nudeln mit Soße ist uns aber warm genug um schlafen zu sehen.

von Elin Thea Kipry 03 Aug., 2019

01.08.19

Neuer Monat – neues Land! Naja nicht ganz, schließlich gehört Lappland natürlich mit zu Finnland, aber schon auf den ersten km Richtung hohen Norden, merken wir wie sich die Landschaft verändert und die Fahrt ist alles andere als langweilig. Unser heutiges Ziel ist die Stadt Rovaiemi auch bekannt als das Zuhause von Santa Claus, der dort sein eigenes Dort hat. Das hat nur einen Grund und zwar erreichen wir den Polarkreis! Wir sind also schon wirklich im hohen Norden angekommen. Wir parken und erkunden zunächst das "normale" Stadtzentrum, welches sich als etwas verschlafen und trostlos erweist. Wahrscheinlich braucht diese Stadt Schnell um im vollen Glanze zu erstrahlen. Wir vertreten uns trotzdem noch etwas die Füße. Da der innerstädtische Campingplatz viel zu überteuert ist, entscheiden wir uns mal wieder für einen Tankstellenstellplatz, diesmal sogar mit 24h Toilette und Shop – quasie richtiger Luxus. Wir genießen also den Abend an der Tankstelle direkt am Polarkreis, das ist schon was Besonderes.

von Elin Thea Kipry 01 Aug., 2019

30.07.19

So schön unser Tankstellen-Stellplatz auch ist, leider regnet es schon wieder. Wir machen uns also nach dem Frühstück wieder auf in Richtung Westen. Eigentlich wollten wir auf halber Strecke bis zur Küste einen Übernachtungstop bei der Stadt Kajaani machen, da der Umweg über den Koli-Nationalpark nun weitere 200 km Fahrt bedeutet. Bei dem Regenwetter kann man aber den Tag eigentlich auch gut zum Fahren benutzten. Wir machen blos einen Mittagsstop in der kleinen verregneten Stadt. Laut Reiseführer gibt es hier eine bekannte Bäkerei. Sie ist etwas schwer zu finden und die traditionellen Tördchen sind auch nur so mittellecker. Es geht dann weiter nach Oulu, wieder ganz an die Küste des bottnischen Meerbusen. Auf einer vorgelagerten Insel soll sich angeblich einer der schönsten Strände Finnlands verstecken. Da es dort ebenfalls einen kostenfreien Parkplatz UND eine kostenfreie warme Stranddusche gibt, ist dies unser erstes Ziel am frühen Abend. Der Regen oder die nördliche Lage hat die Luft deutlich abgekühlt. Der Strand ist komplett leer und es macht ihn umso schöner. Mit dem Strandhäuschen und einem verlassenen Boot ein wirklich tolles Fotomotiv. Zum Glück haben wir Bettdecken und Schlafsäcke dabei, somit müssen wir nachts nicht frieren.

von Elin Thea Kipry 29 Juli, 2019

26.07.19

Das sogenannte Lakeland von Finnland ist eine unglaublich große Region mit unzähligen Seen. Uns ist klar, dass wir uns für eine Richtung entscheiden müssen und da es grundsätzlich Richtung Norden gehen soll, ist unser erstes Ziel die Stadt Tampere im westlichen Teil des Lakelands. Die Fahrt ist etwas anstrengend, die Distanz ist ungefähr 300km, also deutlich weiter als die "Katzensprünge" in Estland oder Polen. Es ist heiß und irgendwie sind wir sehr müde. Glücklicherweise hab ich ein neues Hörbuch runtergeladen, das hält uns wach. In Tampere angekommen verpassen wir gaaaaaanz knapp die Öffnungszeiten der Touristeninformation. Wir disskutieren also kurz ohne weitere Infos über die Region, wo es zum Übernachten hingehen soll. Es geht noch etwa 40 km weiter nach Osten zu dem Isojärven Nationalpark, dass wir in einem Nationalpark sind merken wir direkt an den letzten 10 km unbefestigter Straße. Unser ausgesuchter Parkplatz gehört zum kleinen Infohäuschen des Nationalparks, es gibt ein niedliches kleines Cafe, einen Brunnen, natürlich eine Trockentoilette und sogar ein paar Betten für Wanderer. Trotz Müdigkeit wollen wir uns noch etwas bewegen und machen einen kleinen Rundweg durch den Wald und an einem kleinen See vorbei, wirklich sehr schön hier. Nach einem kurzen Abendessen fallen wir dann sehr müde ins Bett.

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