Worte zum Leben

"Es ist meine Liebe zu diesem Leben,
die so viel wieder gut macht."

Glashaus


Deine Stimme am Telefon. Vertraut und doch immer wieder ungewohnt. Bemühte Behutsamkeit in den klaren Worten. Vorschläge. Gut gemeinte Ideen. Zuversicht, ganz bewusst mit Schwung schwappt sie zu mir herüber. Prallt an mir ab. Ich bleibe still. Man sagt, zwischen den Jahren existiere keine Zeit. Tage im Vakuum. Ich bleibe hier. Deine Stimme wie hinter Glas. So nah und doch fern. Mein warmer Atem kondensiert an der Scheibe. Trübt die Sicht, aber lässt mich meinen Herzschlag spüren. Ich lebe, auch hier im Vakuum. Und ich weiß, deine Worte sind wahr. Ich will Züge buchen. Ich will meinen Rucksack packen. Ich will am Meer sitzen und unter neuen Himmeln wandeln. Ich will fremde Winde spüren und auf Bordsteinkanten langspazieren. Dem Fernweh nicht länger standhalten. Ich will wieder fremd sein und im Regen tanzen. Ja vielleicht sogar mit dir. Aber heute will hier sein. Mich nur für den Moment im Nichts verlieren. Noch ein Tag länger meine Gedanken sich im Kreis drehen lassen. Vertraute Gefühle nochmal fühlen, festhalten und in virtuellen Kisten verstauen. Raum schaffen. Leere fühlen. Mein Glashaus wahren. Nur noch einen Moment. Einen Augenblick. Stile. Weil in diesen Tagen zwischen den Jahren, da existiert doch keine Zeit.

Manche Tage fühlen sich an, wie von Schnee bedeckt


23.12.2019 // Manche Tage fühlen sich an, wie von Schnee bedeckt. Hell und klar. Das Herz steht still. Gedanken sehen weit. Das Leben pausiert, wie Fußstapfen im Schnee. Rennen ist nicht möglich. Entschleunigung nach jahrelangem Dauerlauf. Gleichzeitig Entzug. Da ist die Sucht nach Perfektion, die Sucht nach der besten Version von mir selbst, die Sucht nach Supergirl-Momenten. Aber unter dem Schnee, da ist kein Raum für Perfektion. Da liegt das Leben, so wie es ist. Und das ist okay. Kein Supergirl, kein Masterplan. Aber vielleicht, ja vielleicht liegt da der Sinn der Weihnachtszeit. Auch ohne Schnee. 


Nur zu Besuch


Du bist hier. Bei mir. Aber in Gedanken bist du bei ihr. So fern. Um ehrlich zu sein, das Glück scheint so nah. Nur ein Schritt entfernt. Aber diesen Schritt wirst du nicht gehen. Kannst du nicht gehen. Willst du nicht gehen. Da ist so viel Liebe in dir. Zerbrechliche Liebe. Vielleicht schon zerbrochen. Und es macht mich wütend. Dich so zu sehen. Dich reden zu hören, von den Scherben. Ich hör dir zu. Du bist in deiner Welt. Ich bin hier nur zu Gast. Ich kann die Scherben nicht aufsammeln. Du hast sie geliebt. So sehr und das klingt in jedem deiner Sätze mit. Und diese Liebe werde ich nie erfahren. Ich bin hier nur zu Besuch. Dann lächelst du für einen kurzen Moment. Deine leuchtenden Augen. Ich sehe dich. Das Glück scheint so nah, aber ich weiß es wird nicht wahr. 

Ich bin mir selbst genug


01.12.2019 // Meine Welt ist klein und bunt. Und manchmal bin ich mir selbst genug. Ich bin da. Im Hier und Jetzt. Vielleicht ist das schon Lebenskunst. An anderen Tagen kann die weite Welt nicht groß und nah genug sein. Und mit Fantasie und Dankbarkeit im Herzen laufe ich durch die fremden Straßen. Du bist da und siehst mich an. Zu Besuch in meiner kleinen Welt. Nur zu Besuch.

Kostbare Zeit


Jeder hat Zeit. Zeit ist ganz genau definiert.
Zeit ist immer gleich.

Eine Minute sind sechzig Sekunden.
Eine Stunde sind sechzig Minuten.
Ein Tag sind vierundzwanzig Stunden.
Eine Woche sind sieben Tage.

Deswegen hat Zeit keinen Wert. Zeit ist keine Währung.
Jeder hat unendlich viel Zeit.

"Ich habe keine Zeit" ist eine Ausrede.
Es steht für "Ich möchte meine Zeit nicht mit dir teilen."

In dem Moment, wenn wir anfangen unsere Zeit teilen, erhält sie einen Wert.
Gemeiname Zeit ist begrenzt.

Man kann Zeit nicht verschenken, keine Sekunde, keine Minute.
Jeder hat gleich viel Zeit. Zeit ist keine Währung.

Zeit mit dir ist kostbar. 
Aber Zeit hat doch keinen Wert.
Jeder hat gleich viel Zeit.
Und die Zeit ist endlich.

Ich habe unendlich viel Zeit, aber nur begrenzt Zeit mit dir.
Man kann Zeit nicht verschenken, keine Sekunde, keine Minute.
Aber Zeit zu teilen, ist das größte Geschenk.

"Ich nehme mir Zeit für dich." ist eine Lüge.
Woher soll man sich die Zeit denn nehmen?
Zeit ist ganz genau definiert. Jeder hat gleich viel Zeit.

Kostbar wird die Zeit, wenn man sie teilt.
Du kannst mir deine Zeit nicht schenken.
Aber du kannst deine Zeit mit mir verbringen.
Und die Zeit bekommt man nicht zurück.
Zeit ist immer gleich. 
Jeder hat gleich viel Zeit. Zeit ist keine Währung.

Eine Minute sind sechzig Sekunden.
Eine Stunde sind sechzig Minuten.
Ein Tag sind vierundzwanzig Stunden.
Eine Woche sind sieben Tage.

Aber Zeit mit dir ist kostbar.
Und das größte Kompliment ist "Ich will meine Zeit mit dir verbringen."
Denn Zeit bekommt man nicht zurück.

Gemeinsame Zeit ist kostbar.
Und das größte Geschenk.

Altstadt und Neustadt



26.11.2019// Dresden. Altstadt und Neustadt. Halb sechs und es ist bereits dunkel. Dichter Nebel liegt über der Stadt. Die Sicht reicht kaum bis zum Elbufer. Lichter und vom Nebel verschluckte Schatten. Die kahlen Bäume und der Geruch vom Spätherbst. Mystische Momente. Fast wie im Buch, fast schon filmreif. Nur ohne Zurückblättern und ohne Zurückspulen. Einfach nur einer dieser Momente auf meiner Reise durch das Leben. 

Eine Nacht. Ja eine Nacht.


Eine Nacht. Ja eine Nacht.

Was ist schon eine Nacht? 
Eine Nacht, die Zeit besonders macht.
Vielleicht in dem wir schweigend sehen,
wie die Sterne am Himmel stehen.
Vielleicht mit Worten, die wir fühlen
und Blicken, die einander gelten.
Vielleicht mit Tänzen durch den Regen
entlang der Mitte von den Wegen.
Vielleicht mit Worten und Gedanken, 
die wie aus einem der Bücher kannten.
Vielleicht sind es die Melodien der Zeit
und Sekunden, die einander gelten.
Vielleicht zu zweit, mit dir und mir.

Was ist schon eine Nacht?
Eine Nacht, die Zeit besonders macht.
Vielleicht nur eine Nacht im Jahr,
ganz weit entfernt und doch ganz nah.
Vielleicht weil sie Vergänglichkeit beweist
und zugleich Unendlichkeit umkreist.
Vielleicht mit neuen Blicken auf die Welt,
die wir wechseln, still und gefesselt.
Vielleicht ganz laut und fremd,
verloren, weil man sich nicht kennt.
Vielleicht gefüllt mit diesen Melodien,
die uns verbinden, ganz im Stillen.
Vielleicht zu zweit, mir dir und mir.

Weil eine Nacht.
Ja eine Nacht mit dir,
das wünsche ich mir.

Heimat


18.09.2016 // Heimat. Man kennt jede Ecke, jede Straße. Alles kommt mir bekannt vor. Hier war ich zuhause. Jetzt kommt der Herbst. Den Geruch und die Farben. Die Luft und die Wolken. Den Regen und die Sonne. Die Abendsonne und die Frühe. Das Leben steckt voller Wunder.
Heimatliebe. Weil ich hier zuhause bin. Hier kenne ich jede Ecke. Jedes Gefühl. Mein Leben ist zu hektisch. Zu voll und zu schnell. Wie ein Bahnhof. Ständig in Bewegung. Ich will nach Hause. Aber wo bin ich zuhause?
Will ich wirklich ankommen? Oder will ich weitergehen?
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